In Sollefteå, Västernorrland, schließt die Geburtsstation zum 1. Februar. Teils weil das Geld knapp ist, teils weil es dort einfach zu wenige Geburten gibt.
Im Schnitt gibt es nur eine Geburt am Tag. Das bedeutet zu wenig Praxis für die Angestellten und zu lange Rufzeiten für Chirurgen und Narkoseärzte. Die Patientensicherheit sei nicht mehr gewährleistet, meinen die Politiker und schließen die Abteilung. Dies bedeutet teilweise sehr lange Anfahrtswege für die schwangere Frauen. Sie müssen nun zum Krankenhaus nach Örnsköldsvik oder Sundsvall fahren und das kann 180 km mit Wehen im Auto bedeuten.
Die Volkshochschule in Sollefteå hat sofort reagiert und startet im Februar einen Kurs, der den werdenden Eltern helfen soll, mit der neuen Situation klar zu kommen. Im Kurs wird besprochen was man im Auto für die lange Fahrt dabei haben sollte und was man in Krisensituationen machen kann bzw. soll. Es ist im Prinzip ein Kurs für Autogeburten. Traurig aber wahr. Auch wenn die Begründungen klar sind, entspricht dies so gar nicht unserem Bild vom schwedischen Sozialstaat, der gut für seine Bürger sorgt.