Hen – ein altes Wort bekommt Anerkennung

Im Schwedischen haben wir ja die zwei geschlechtsanzeigenden Fürwörter „han“ (er) und „hon“ (sie). Wenn wir z.B. eine Stellenanzeige schreiben, müssen wir, um neutral zu bleiben, immer han / hon schreiben.
Durch ein geschlechtsneutrales Fürwort können wir dies elegant umgehen. Schon in den 60er Jahren haben Aktivisten für ein solches geschlechtsneutrales Fürwort gekämpft und haben damals schon „hen“ vorgeschlagen. Dies fiel aber nie auf fruchtbaren Boden und wurde deshalb nie benutzt.

Vor etwa 15 Jahren wurde das Wort von Transgenderaktivisten wiederentdeckt und mit einer etwas anderen Bedeutung belegt. Es sollte ein Fürwort für Menschen sein, die sich weder in „han“ noch „hon“ zu Hause fühlen.

Jetzt hat „hen“ einen offiziellen Status bekommen, indem das Wort in die SAOL, in die Svenska Akademiens Ordlista, aufgenommen wurde. In Schweden ist SAOL sozusagen Gesetz. Was dort aufgenommen wird, ist sprachlich richtig.
Die Schwedische Akademie hat in den letzten fünf Jahren die Benutzung von „hen“ beobachtet und festgestellt, dass es nicht mehr wegzudenken ist aus dem Schwedischen.

Es hat im Wörterbuch zwei Bedeutungen:
1. Ein geschlechtsneutrales persönliches Fürwort, für Fälle, bei denen es unwichtig ist, welches Geschlecht gemeint ist.
2. Ein Fürwort für ein „neues“ Geschlecht, also für Menschen die sich weder als Frau noch Mann fühlen.

Warum schreiben und diskutieren gerade jetzt so viele in Deutschland und anderswo über das Wort „hen“?
Eben weil im April die neue und 14. Auflage der SAOL herausgegeben wurde.
In der schwedischen Presse und damit für die Schweden ist dies bereits ein alter Hut. Letzten Sommer wussten wir dies schon.

In Schweden geht die Diskussion schon eine Runde weiter, nämlich ob es richtig ist, dass es geschlechtsneutrale Toiletten geben soll bzw. weil es sie schon gibt. Zum Beispiel im Sigtuna Museum oder in der Bibliothek von Umeå.

gender neutral toiletsign (thelocal.se)

 

 

Karlsson på taket – Karlsson auf dem Dach

Karlsson på taket wurde nie zu meinem Lieblingsbuch. Karlsson war einfach zu selbstsüchtig und rücksichtslos und passte eigentlich so gar nicht in die heile Welt der Astrid Lindgren.
Meine Kinder reagierten genau so auf Karlsson. Aber trotzdem haben wir das Buch gelesen und uns ständig darüber unterhalten, wie doof Karlsson ist. In Astrid Lindgrens Welt in Vimmerby haben unsere Kinder auch gerne die Karlsson Aufführung geschaut. Aber ein Liebling ist er trotzdem nicht geworden.

Vielleicht sollten wir es nochmal versuchen und die neue Aufführung in Göteborger Stadttheater besuchen.

Die Idee Karlsson på taket auf die Bühne zu bringen, soll Krister Henriksson gehabt haben. Krister ist in Deutschland sehr bekannt als Darsteller des Kommissars Wallander. Hier darf er nun Karlsson gestalten und die Fotos und Berichte sind sehr vielversprechend.

Es gibt auch die Möglichkeit im Stadttheater direkt vor der Vorstellung zu essen. Ich finde es toll, dass sie ein extra Kindermenü gemacht haben und dass es für Kinder und Erwachsene eine vegetarische Alternative gibt.

 

Schwedisch lernen in Göteborg

In Göteborg gibt es die Möglichkeit, in Sommerkursen bei Folkuniversitetet schwedisch zu lernen. Die dreiwöchigen Kurse starten im Juli, Juni und August und finden vormittags von Montag bis Freitag statt.
Folkuniversitetet ist ungefähr mit einer deutschen Volkshochschule zu vergleichen. Die Unterrichtsräume liegen mitten in der Stadt, in direkter Nähe zum Altstadtviertel Haga. Auf der Homepage gibt es viele gute Links, wie beispielsweise zu einem Einstufungstest und zu möglichen Übernachtungsalternativen.

Wer also die Möglichkeit hat, dies mit einem Urlaub zu kombinieren, muss nicht Reise- und Übernachtungskosten mit den Kursgebühren addieren. Nur für den Kurs anreisen, wird zu teuer.

Wenn man in Schweden einen Kurs besuchen sollte, dann auf jeden Fall in Göteborg! Klingt das überheblich? Nein, nicht für jemand, der aus Göteborg kommt. Oder wie ich gerne sage: Von der Vorderseite Schwedens.

Prästkläder för kvinnor

Die Welt der Kirche ist männlich. Schöne Dienstkleider gab es nicht für Frauen. Weil bisher wurde gar keine besondere Kleidung für Pfarrerinnen hergestellt. Es gab nur angepasste Herrenmodelle.

Durch Maria Sjödin ist dies jetzt anders. Ihre Homepage ist nicht aus Zufall in zwei Sprachen gestaltet. Bestellungen kommen scheinbar aus der ganzen Welt.

Hier der Bericht in Dagens Nyheter, mit Video.

Fakten über Schweden auf sweden.se

Sehr ansprechend gestaltete Informationen über Schweden findet man auf dieser Seite von sweden.se
Ich merke immer wieder, dass manche schwedische Traditionen nicht selbsterklärend sind und Verwunderung hervorrufen können. „Celebrating the Swedish way“ kann helfen. Es werden aber auch sehr aktuelle Themen behandelt, wie Ausbildung, Gesundheitswesen, Altenpflege, Gleichstellung, Design, Mode, Energiepolitik und vieles mehr.

Es handelt sich um pdf-Dateien mit englischen Bezeichnungen, aber der Inhalt ist in deutscher Sprache. Es gibt grundsätzlich kleinere und größere Dateien. Wenn man sich nur informieren möchte, reicht die niedrige Auflösung. Wer z.B. die schwedische Landkarte ausdrucken möchte, nimmt besser die große Datei.

Und für diejenigen, die ein wenig Englisch können, kann ich grundsätzlich den Besuch von sweden.se empfehlen. Modern gemacht informativ und unterhaltsam.

sweden_se

„de och dem“, Grammatik schön erklärt

Wir haben im Unterricht über „de och dem“ gesprochen. Na ja, vielmehr haben wir über „dom och dom“ gesprochen. Es ist sehr verwirrend, dass die Schweden immer dom sagen, allerdings ist es einmal eine Bezeichnung für das Subjekt und dann kann es auch die Bezeichnung für ein Objekt sein.
Immerhin machen wir keinen Unterschied zwischen Akkusativ und Dativ, was die Schweden verwirrt, wenn sie die deutsche Sprache lernen und anwenden.

In diesem Film wird einiges mit schönen und einfachen Beispielen erklärt. Außerdem ist es sicherlich hilfreich, wenn mir mal jemand hilft, es euch zu erklären.  😉

Falsch sie mit mir sprechen Wollen

Die Telefonnummer habe ich unkenntlich gemacht. Dieser informative Zettel hängt an der Tür eines Hauses, welches sich gerade in einer grundlegenden Renovierung befindet. In der anderen Richtung als die Greipfruith.

Auch hier gilt, dass man alles versteht, obwohl es „nicht ganz richtig“ formuliert ist.

Traut euch. Würde mich freuen, falsch ihr mit mir sprechen wollt.

ich bin der maler